N26 jetzt auch im Fokus der italienischen Behörden

Stefan 413 Aufrufe
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Bei der Neo-Bank N26 scheint intern weiterhin nicht alles Rund zu laufen. Nachdem die deutsche Finanzmarktaufsicht N26 an die kurze Leine genommen hat, ist das Fintech nun auch in den Fokus der italienischen Behörden gerückt. Eine Chronologie der Ereignisse der letzten Jahre:

2019: Bereits Ärger mit der BaFin

Die deutsche Finanzmarktaufsicht «BaFin» hat erstmals 2019 Massnahmen gegen N26 angeordnet. Gemäss BaFin waren die Prozesse zur Prävention von Geldwäsche und Terrorfinanzierung ungenügend. Dabei wurde von der Finanzaufsicht ein ganzer Strauss an Punkten bemängelt. So wurde unter anderem ein besseres IT-Monitoring gefordert. Prozesse in den bemängelten Bereichen sollen zudem kaum oder nicht dokumentiert sein. Zudem gab es Verfehlungen bei der Identifizierung von Kunden. Im Bereich der Geldwäschebekämpfung wurden auch fehlende personelle Ressourcen bemängelt.
Die BaFin forderte die Umsetzung der Massnahmen innert nützlicher Frist.

Mai 2021: Sonderbeauftragter wird eingesetzt

Im Mai 2021 stellte die deutsche Finanzmarktaufsicht fest, dass sich die Situation in vielen Punkten nicht gebessert hatte und setzt per sofort einen Sonderbeauftragten für N26 ein, welcher direkt an die BaFin rapportiert.

Juni 2021: Geldbusse gegen N26

Im Juni 2021 folgt dann der Hammer: Die BaFin verhängt eine Busse über 4.25 Mio Euro gegenüber N26. Gründe sind Verstösse gegenüber dem Geldwäschegesetz. Der Bescheid ist mittlerweile rechtskräftig:

Screenshot BaFin.de – N26 Busse

Oktober 2021: Wachstumsbeschränkung

Im Oktober 2021 folgt dann der nächste Hammer von der deutschen Finanzmarktaufsicht. Die BaFin sieht Mängel im Risikomanagement der Neo-Bank und ordnet eine Wachtumsbeschränkung an. Bis auf weiteres darf N26 maximal 50’000 Neukunden pro Monat aufnehmen. Zudem wird ein weiterer Sonderbeauftragter eingesetzt welcher die Umsetzung der geforderten Massnahmen überwachen soll:

Warteliste bei der Neukunden Aufnahme

März 2022: Die italienischen Behörden greifen ein

Im März 2022 hat die italienische Zentralbank (Banca d’Italia) Massnahmen gegen die italienische Ländergesellschaft von N26 angeordnet. Gefordert werden Verbesserungen in der Geldwäschebekämpfung. Die italienische Zentralbank verfügt zudem einen sofortigen Stopp bei der Neukundenaufnahme. N26 lässt verlauten, dass man die geforderten Massnahmen umsetzen will:

Zentralbank von Italien: Stopp der Neukunden Aufnahme

Fazit

Das massive Eingreifen der italienischen Zentralbank bei N26 zeigt, dass die Neo-Bank ihre Hausaufgaben immer noch nicht gemacht haben. Den verhängten Neukunden-Stopp trifft das Fintech heftig. Auch die Reputation leidet nach einem solchen Schritt der Behörden massiv. Bereits seit Jahren werden von den Aufsichtsbehörden die gleichen Verfehlungen bemängelt. Grund für die internen Probleme wird primär das extreme Wachstum bei N26 sein. So hat sich N26 innert wenigen Jahren zur Neo-Bank mit mehr als 7 Millionen Kunden und 1’500 Mitarbeitern an 10 Standorten gemausert. N26 ist mittlerweile in 24 Ländern tätig.

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