Schon bald kann die Smartphone-Bank «Yuh» ihr 1-jähriges Jubiläum feiern. Yuh hat das Licht der Banking-Welt im Mai 2021 erblickt. Ein guter Zeitpunkt also, um ein Resümee zu ziehen wie es mit der Yuh App steht. 10 Punkte die top sind und 10 Punkte die weniger toll sind:
Yuh App Jubiläum
Nach knapp einem Jahr Geschäftstätigkeit kann Yuh nach eigenen Angaben über 50’000 Kunden zählen. Damit ist das Joint-Venture von Swissquote und Postfinance eine der am schnellsten wachsenden Schweizer Neo-Banken im Markt. Bis Ende Jahr 2022 sollen es nach eigenen Zielsetzungen 100’000 Kunden sein. Yuh ist beim Launch vergleichsweise mit einem breiten Funktionsumfang gestartet. Neben klassischen Banking-Funktionen mit Debitkarte, bietet die App auch Investmentmöglichkeiten. Auch der Krypto-Bereich ist abgedeckt.
Seit Lancierung nutze ich Yuh regelmässig und poste hier je 10 Punkte die top bzw. weniger gut finde:
10 Punkte die an Yuh top sind
- Niedrige Gebühren: Keine Monatsgebühren, keine Debotgebühren, tiefe Tradinggebühren (für kleinere und mittlere Trades).
- All-In-One Prinzip: Konto, Karte, Sparen, Investieren (ETF, Aktien, Krypto) vereint in einer App. Das hat es im Schweizer Neo-Banken Markt so bislang noch nicht gegeben.
- Sehr performant. Die Yuh App ist im Einsatz und im Handling sehr performant. Ein Login ist innert 1-2 Sekunden möglich. Ein Asset ist mit 2-3 Klicks gekauft.
- Sehr stabil. Die App hat kaum grössere Ausfälle, heftige Bugs oder längere Downtimes verzeichnen müssen.
- Der Kundendienst ist top: Bislang habe ich 8x den Kundendienst wegen einem Thema kontaktiert. Jedes mal wurde innert Stunden geantwortet und das Thema zur Zufriedenheit erledigt.
- Multiwährungs-Konto: Auf dem Yuh-Konto können gleichzeitig diverse Währungen gehalten werden. So ist standardmässig CHF, USD und EUR vorhanden. Weitere Währungen können installiert werden.
- Kostenlose Bargeldbezüge: Einmal pro Woche ist ein kostenloser Bargeldbezug an einem Bancomaten im Inland inkludiert.
- Transparenz: Yuh ist in vielen Bereichen sehr transparent: Die Preise sind klar ausgewiesen, welche Funktionen als nächstes folgen wird laufend in einer Roadmap kommuniziert, der Kundendienst gibt transparent Auskunft und informiert auch offen bei Fehlern oder Problemen.
- Offen für Verbesserungsvorschläge: Über Social Media oder über die Supportkanäle können jederzeit Verbesserungsvorschläge eingebracht werden. Yuh geht auf die Punkte ein und gibt Feedback ob eine Umsetzung möglich oder geplant ist.
- Zügige Weiterentwicklung: Alle paar Wochen erscheinen neue Features.
10 Punkte die an Yuh weniger toll sind
- Yuh kann kein eBill: Eine Bank ohne eBill? Das ist für viele Schweizer Bankkunden wohl keine Option. Zwar ist eBill auf der Roadmap von Yuh, jedoch lässt die Implementierung auf sich warten.
- Yuh kann keine Daueraufträge. Die Hypothek, die Miete oder die Krankenkasse monatlich per Dauerauftrag bezahlen? Was wohl bei jeder Bank Standard ist, bleibt Yuh Kunden verwehrt. Auch dieses Features soll laut Yuh demnächst folgen.
- Apple Pay fehlt. Vor einigen Wochen hat Yuh für Android User Google Play implementiert. Nutzer von iPhones müssen jedoch weiterhin auf ihren Bezahldienst warten.
- Das Trading-Angebot ist eingeschränkt. So stehen beispielsweise nur 23 ETF zur Auswahl. Wer mehr Auswahl will muss neben Yuh noch einen anderen Broker nutzen.
- Zahlungen mit der Karte werden nicht sofort dem Konto belastet. Zwar sind die getätigte Zahlungen sofort im Register «Ausstehend» ersichtlich, werden jedoch erst am kommenden Tag definitiv abgebucht.
- Bei Überweisungen müssen die Zahlungsdaten manuell erfasst werden. Bei anderen Banken werden die Adressdaten automatisch ausgefüllt sobald die IBAN Nummer eingegeben wird.
- Kontoauszug: In der Yuh App kann kein anständiger Kontoauszug abgerufen werden. Der Auszug sollte automatisch jeden Monat generiert und abgelegt werden.
- Yuh kann kein Lastschriftverfahren (LSV). Wird für viele wohl kein Drama mehr sein, wer darauf angewiesen sollte wissen, dass LSV jedoch mit Yuh nicht verwendet werden kann.
- Keine Suchmöglichkeit in den vergangenen Transaktionen. Es steht nur ein Filter zur Verfügung. Hier sollte jedoch ein Freitextfeld zur Verfügung stehen zur Suche.
- Zahlungen mit Referenznummern können nur über die Scan-Funktion getätigt werden. Will man die Zahlung manuell (abtippen der Referenz-Nummer) ausführen, verschluckt sich Yuh und die Zahlung kann nicht ausgelöst werden.
Fazit
Nach knapp einem Jahr intensiver Nutzung der Yuh-App möchte ich die Neo-Bank nicht mehr missen. Die App ist superschnell, die Gebühren sehr fair, der Kundendienst top und die Funktionalitäten überzeugen meist. Als meine Hauptbank kann ich Yuh jedoch derzeit nicht nutzen. Elementare Features wie eBill, Daueraufträge etc. fehlen hier klar in der App.
Unter dem Strich ist Yuh mit ihrem Konzept jedoch klar eine der top Neo-Banken der Schweiz. Man kann gespannt sein, wo Yuh bei ihrem zweiten Geburtstag stehen wird und welche Funktionen zu diesem Zeitpunkt angeboten werden.