Wie reagiert die P2P-Kredite Industrie auf den Ukraine/Russland Konflikt?

Stefan 768 Aufrufe
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Viele P2P Anbieter haben bekanntlich ihre Wurzeln und ihren Hauptsitz in Osteuropa. Viele Anbieter sind auch im Kredite Business in der Ukraine und in Russland tätig. Doch wie reagieren die Anbieter auf die Kriegssituation in der Ukraine und welche Massnahmen werden getroffen? In diesem Artikel nehmen wir einen Augenschein:

Grundsätzlich kämpfen einige Plattformen derzeit mit Performanceproblemen seit die Situation in der Ukraine eskaliert ist. Grund dafür sind die vielen Anleger welche versuchen Investments zu liquidieren oder über den Sekundärmarkt abzustossen. Aber schauen wir uns die Statements zufälliger ausgewählter P2P Kredite Anbieter im Detail an:

Iuvo Group

Der P2P Kredite Anbieter hat seinen Sitz in Estland und stammt ursprünglich aus Bulgarien. Der Anbieter ist stark im russischen Kreditemarkt engagiert. Iuvi Group hat folgende Sofortmassnahmen beschlossen:

  • Per sofort können keine Gelder von und in Rubel umgetauscht werden
  • Russische Kviku Darlehen werden per sofort ausgesetzt
Iuvo Group: Statement zur Ukraine Krise

Mintos

Mintos hat seinen Sitz in Lettland und ist im Kreditsektor beider Krisenländer Russland und Ukraine tätig. Der P2P Anbieter gibt folgende Massnahmen bekannt:

  • Sofortiger Investitionsstopp in Kredite aus Russland und Ukraine
  • Sämtliche Partnerfirmen welche weiterhin Kredite in Russland und Ukraine vergeben werden von einer Zusammenarbeit ausgeschlossen
  • Inaktivierung des Währungstausches auf der Plattform von und in Rubel
Mintos: Statement zu Ukraine Konflikt

PeerBerry

Der Anbieter ist in Litauen stationiert und vergibt ebenfalls P2P Kredite nach Russland und in die Ukraine. PeerBerry hat folgende Sofortmassnahmen kommuniziert:

  • Ab sofort werden keine Kredite aus Russland und der Ukraine auf der Plattform mehr angeboten
  • Rückzahlungen von laufenden Kredite können weiterhin erfolgen
  • Gemäss PeerBerry seien die getätigten Rücklagen bei ihren Partner hoch und allfällige Ausfälle seien verkraftbar
PeerBerry: Statement Ukraine Konflikt

Robocash

Der kroatische Anbieter Robocash lässt in einem Statement verlauten, dass man nicht in Russland investiert sei. Robocach wird auch in russischer Sprache angeboten und war grundsätzlich auch für russische Investoren offen. Ob sich an diesem Umstand nun etwas ändert hat Robocash bislang nicht kommuniziert:

Robocash: Statement auf Twitter

Twino

Der P2P Anbieter mit Sitz im Lettland reagiert ebenfalls auf den Ukraine Konflikt und kommuniziert folgendes Statement:

  • Interne Task Force wurde gebildet mit dem Ziel die Liquidität und Stabilität von Twino weiterhin garantieren zu können
  • Laut Twino sind derzeit rund 20% des gesamten Kreditvolumens in Russland investiert.
  • Twino hat eigene Mitarbeiter in Russland und Gelder sowohl bei russischen Banken und bei Banken in der EU geparkt
  • Mit Stand vom 25.02. will Twino jedoch weiterhin im russischen Kreditmarkt aktiv sein
Twino: Statement zum Ukraine Konflikt

Fazit

Traditionell ist die P2P Kredite Industrie in Osteuropa tätig. Viele Anbieter haben ihren Sitz im für Firmen dieser Kategorie sehr liberalen Baltikum. Nicht wenige P2P Anbieter sind im Kreditmarkt in Russland oder der Ukraine tätig und vom eskalierten Konflikt betroffen. Die meisten P2P Anbieter haben ihre Geschäftstätigkeit in beiden Ländern reduziert oder eingestellt. Von den zufällig überprüften P2P Anbietern will aktuell nur Twino weiterhin in Russland tätig sein.

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