Neon ist eine Schweizer Banking App die im Jahr 2019 an den Start gegangen ist. Neon hat sich auf die Fahne geschrieben dem Kunden ein möglichst günstiges Banking zu bieten. Zum Konto wird auch eine Mastercard Prepaid Karte angeboten. Neon ist keine Bank, sondern arbeitet eng mit der Hypothekarbank Lenzburg zusammen. Was taugt Neon im Alltag und ist es ein vollständiger Ersatz für meinen traditionellen Bank Account? Wir schauen es uns im Detail an.
Registration
Neon hat keine Filialen und eine Anmeldung als Neukunde kann ausschliesslich digital erfolgen. Die App steht für iOS, Android und Huawei zur Verfügung. Eine Webversion wird nicht angeboten. Während des Registrationsprozesses müssen die Personalien eingeben werden.
Zudem findet eine Prüfung der ID oder Pass statt. Dies wird über die Smartphone Kamera getätigt. Die Videoidentifizierung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Der Agent hat direkten Zugriff auf unser Smartphone, aktiviert wahlweise Front- und Rückkamera des Smartphone und kann sogar das Kameralicht anschalten. Der Prozess wird durch die Firma Intrum durchgeführt. Eine Firma die in der Schweiz auch schon mit negativen Schlagzeilen in der Presse war. Insgesamt geht die Kontoeröffnung aber speditiv voran.
Nachdem die Kontoeröffnung abgeschlossen ist steht das Konto aber noch nicht zur Verfügung. Die Angaben werden durch Neon intern nochmals geprüft. Es wird eine Wartezeit von 1-2 Arbeitstagen angegeben. In unserem Fall hat die Aktivierung rund 20 Stunden gedauert. Die Karte soll gemäss Neon in unserem Fall in etwas 2-3 Wochen eintreffen. Dies ist sicher keine «Raketen Performance».
Funktionen
Neon ist in der ersten Linie eine Banking Software. Der Kunde bekommt ein Konto mit IBAN Nummer.
Folgende Funktionen bietet das Konto:
- Überweisungen Inland
- Überweisungen Ausland
- Daueraufträge
- eBill
- Einzahlungsschein Scanner
Es sind Grundsätzlich alle Funktionen vorhanden wie diese auch im E-Banking von Grossbanken angeboten werden. eBill ist innerhalb der App als Absprung verknüpft. Einige andere Apps wie z.B. die App von Postfinance integrieren den Service besser.
Zum Konto wird eine Mastercard Prepaid Karte geliefert welche 10 Franken kostet (schau dir unsere Promotions an für kostenlose Karte). Bei der Mastercard handelt es sich um eine Prepaid Karte. Die Karte muss jedoch nicht explizit mit Guthaben aufgeladen werden, Bezahlungen werden direkt dem Neon Konto belastet. In der Funktion also eher «Debit-Karten-like», jedoch nicht mit den Einschränkungen welche Debit-Karten haben.
Folgende Features bietet die Neon Mastercard:
- Bezahlen im Inland
- Bezahlen im Ausland ohne Wechelkursaufschlag
- Am Bancomaten Geld abheben (2x pro Monat gratis, dann 2 CHF / Bezug)
- Online Bezahlung
- Apple Pay, Google Pay, Samsung Pay
- Karte sperren direkt in der App
Neon bietet keine «Töpfe» an wie dies andere Smartphone Banking Apps häufig anbieten. Ebenfalls nicht vertreten ist Neon im Bereich der Säule 3a oder im Trading-Kontext. Direkte Konkurrenten wie etwa Yuh bietet ein deutlich umfassenderes Angebot. Bei Yuh können auch Aktien und ETFs gekauft werden. Zudem können auch Kryptowährungen erstanden werden.
Gebühren
Wie sieht’s mit den Gebühren aus? Neon hat grundsätzlich zwei Tarife. Neon Free und Neon Green. Schauen wir uns im Tarif Neon Free die wichtigsten Punkte genauer an:
Funktion | Gebühr |
---|---|
Grundgebühr Konto | gratis |
Mastercard | 10 CHF einmalig |
Überweisung Inland | gratis |
Überweisung Ausland | 0.8% bis 1.7% Gebühren |
Bargeldabhebung Inland | 2x pro Monat gratis, dann 2 CHF/Bezug |
Bargeldabhebung Ausland | 1.5% Zuschlag, kein Wechselkurszuschlag |
Bezahlen Inland | Gratis |
Bezahlen Ausland | Gratis |
Vergleichen wir diese Gebührenstruktur mit einem traditionellen Finanzinstitut, nämlich der UBS:
Funktion | Gebühr |
---|---|
Grundgebühr Konto | Ab 3 CHF |
Mastercard | 50 CHF / Jahr (ohne Bankpaket), im zweiten Jahr 100 CHF |
Überweisung Inland | 30 Rappen / Überweisung (ohne Bankpaket) |
Überweisung Ausland | Ab 5 CHF |
Bargeldabhebung Inland | Kostenlos mit UBS Debit Card an UBS Bancomaten, Fremdbanken 2 CHF pro Bezug |
Bargeldabhebung Ausland | 5 CHF und Umrechnung mit UBS Devisenkurs |
Bezahlen Inland | Kostenlos |
Bezahlen Ausland | Zuschlag 2% und Umrechnung mit UBS Devisenkurs |
Der Vergleich zeigt, Neon ist bei den Grundgebühren und Karte massiv günstiger. Wer Neon primär in der Schweiz verwendet und nur selten Geld am Bancomaten bezieht fährt mit Neon sehr günstig. Die Gebühren im Ausland sind etwas schwieriger zu vergleichen. UBS wendet zu den Pauschal- oder Prozentualen Gebühren zusätzlich seinen internen Devisenkurs an.
Fazit
Neon ist eine interessante Smartphone Banking App welche mit einem breiten Funktionsumfang und günstigen Gebühren punkten kann. Der Onboarding Prozess funktioniert relativ reibungslos. Neon ist jedoch nur im Banking Bereich präsent. Trading Funktionalitäten, Säule 3a Angebote oder Kryptowährungen findet man vergebens. Wer also eine All-In-One Lösung sucht wird mit Neon nicht zum Ziel kommen. Wer auf der Suche nach einer günstigen, gut funktionierenden und schlanken Banking App mit Zahlungskarte ist, dem kann Neon vorbehaltlos empfohlen werden. Bei Neon greift übrigens auch die staatliche Einlagesicherung über 100’000 CHF. Dies gibt sicherlich eine weitere Sicherheit und ist ein grosser Vorteil gegenüber ausländischen Playern.
Was mir an Neon nicht gefällt ist die Einloggedauer. Wenn ich mit Yuh vergleiche bist du innert 1-2 Sekunden mit Fingerprint Login im Mainscreen. Neon hat min 10 Sekunden für den Loginprozess.
Bei mir das gleiche Proble mit der Ladezeit. Neuinstallation hat ebenfalls nichts gebracht.