Es klingt einfach nice: Mit der Homecheck App soll sich innert Sekunden der Wert einer Immobilie schätzen lassen. Einzig ein Foto muss mit dem Smartphone direkt aus der Homecheck App heraus vom gewünschten Objekt erstellt werden. Das muss unbedingt getestet werden:
Homecheck App
Die Homecheck App wird vom Finanzinstitut Postfinance angeboten. Homecheck steht für iOS und Android in den Stores zur Verfügung. Die App ist komplett kostenlos. Postfinance versucht über die App Kunden für seine Hypotheken zu gewinnen. So kann direkt in der App ein Beratungstermin für die Immobilien-Finanzierung gebucht werden. Die Homecheck App benötigt eine aktive GPS Verbindung sowie Berechtigungen um diese Daten nutzen zu können. Beim ersten Start der App wird der Nutzer gefragt ob er diese Berechtigungen erteilen möchte.
Registration
Die Registration für die Homecheck App ist simpel. Name und Vorname sowie E-Mail und Telefonnummer angegeben und gut ist:
Nun wird in der App die Kamera aktiviert und ein Foto vom zu bewerteten Objekt geschossen:
Nun erstellt Homecheck eine erste Schätzung des Immobilienpreises. Bei unseren Tests hat die Erkennung ob es ein Einfamilienhaus oder eine Wohnung ist teilweise funktioniert, manchmal aber auch nicht. Die weiteren Parameter wie Wohnfläche und Grundstückfläche müssen ohnehin manuell angepasst werden. Auch das Baujahr bzw. die letzte grosse Renovation muss angegeben werden. Unter dem Strich scheint die App also nur den GPS Standort und mittels Foto des Immobilientyp (Haus oder Wohnung) zu erkennen. Das war’s dann auch schon.
Falls die Adresse nicht korrekt erkannt wurde, kann diese manuell festgelegt werden.
Bei der Bewertung nutzt die App einen Webservice von einer Schweizer Immobilienbewertungsfirma. Dabei wird eine hedonische Schätzung durchgeführt. Sprich: Es werden Angebote und effektive Verkaufspreise in der unmittelbaren Region für die Einschätzung herangezogen. Das erstellte Foto hat also keinen Einfluss auf die effektive Bewertung. Die Schätzung erfolgt mittels den GPS Daten und einem Abgleich der erwähnten Datenbank. Damit werden Parameter wie die Aussicht, den Ausbaustandart und weitere Parameter gar nicht berücksichtigt. Die Bewertung ist also relativ «quick and dirty». Jedoch gibt es natürlich wohl kaum eine so einfache Möglichkeit wie mit Homecheck eine erste Bewertung erstellen zu lassen.
Es besteht zudem die Möglichkeit, sich die Schätzung als PDF zusenden zu lassen. Der PDF Report beinhaltet die Zusammenfassung der Schätzung und einige statistische Angaben zur Standort Gemeinde:
Ebenfalls beinhaltet die App einen Rechner für die Belehnungs- und Tragbarkeitskriteren für die Hypotheken Vergabe:
Fazit
Die Idee hinter Homecheck ist grundsätzlich sehr interessant. Die App ist simpel und ohne unnötigen Ballast umgesetzt. Das Konzept mit Foto machen und gut ist, macht Spass. Schlussendlich ist die technische Umsetzung aber weniger spektakulär als gedacht. Wer jetzt eine technische ausgefeilte Augmented Reality App erwartet hat in der in Echtzeit die Immobilienpreise ins Bild integriert werden, wird enttäuscht. Die App registriert in erster Linie die GPS Daten vom Nutzer und gleicht diese mit einer Datenbank mit historischen Immobilien Verkaufspreisen in der Umgebung ab. Dabei kommen die Immobilien Bewertungsdaten der Firma IAZI zur Anwendung die auch beispielsweise die Basis für die Liiva App bilden.
Zur Verteidigung von Homecheck-Besitzer Postfinance muss gesagt werden, dass die App bereits einige Jahre alt ist. Die technischen Möglichkeiten wären heute aber gegeben, dass nachgelegt werden könnte. Die Homecheck App wäre ein toller Case für eine AR App welche spektakulär umgesetzt werden könnte.
Unter dem Strich ist die Homecheck App eine witzige Möglichkeit innert Sekunden eine erste Bewertung für eine Immobilie zu erhalten. Es kann gehofft werden, dass Postfinance die App demnächst einem Relaunch unterzieht.